MÜNSTER! Magazin

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N°121


Münster bei Nacht

Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass wir meist darüber berichten, was tagsüber in Münster passiert? Dabei spielen die Stunden der Dunkelheit für eine gar nicht so kleine Zahl an Menschen eine ziemlich große Rolle … Wir haben uns mal umgeschaut, in Münster bei Nacht!

Text LOTTA KRÜGER


Die Nacht: Für die einen ist sie die Zeit der Ruhe und Erholung, die im Bett verbracht wird, um sich für den nächsten Tag zu stärken. Für die anderen, die nachts arbeiten, ist es umgekehrt: Tagsüber ruhen sie sich aus, um vom Abend bis in die frühen Morgenstunden mit ihren Jobs dafür zu sorgen, dass alles so läuft, wie wir es gewohnt sind. Und schließlich sind die Stunden der Dunkelheit für einige Menschen die Zeit des Feierns: in der Altstadt, in den Clubs am Hawerkamp oder auf privaten Feten wird getanzt, getrunken, geflirtet, sich kennengelernt und Party gemacht. Damit das Feiern für alle Beteiligten – also für die Feiernden selbst, für die Betreiber von Clubs und Kneipen, aber auch für Anwohner, Behörden, Institutionen und Verwaltungen – rund läuft, hat Münster seit dem vergangenen Herbst zwei Nachtbürgermeister. Lisa Marie Tubies und Manuel Rojano Marin sind nun Ansprechpartner für alle, die freiwillig oder unfreiwillig Teil der Nachtkultur sind. Mit der Einführung des Nachtbürgermeisteramtes tat es Münster anderen deutschen Städten wie Mannheim, Dortmund und Osnabrück gleich, die in den letzten Jahren vergleichbare Stellen eingerichtet haben, um das Nachtleben zu managen. Ein Anlass dafür war etwa, dass die Pandemie die Städte bei Nacht nachhaltig verändert hat: Das Feiern verlagerte sich nach draußen und ist in Teilen dort geblieben („Cornern“ vor dem Kiosk) – eine Entwicklung mit Konfliktpotenzial, die verhandelt werden muss. Das ist jetzt die Aufgabe von Lisa und Manuel, die selbst seit Jahren aktiver Teil der münsterschen Nachtkultur sind: Sie gehen nicht nur selbst gerne feiern, sondern legen auch als DJs auf, veranstalten eigene Partys und arbeiten in der Gastronomie. Als sie vom neuen Amt hörten, war den Freunden schnell klar, dass sie diese Chance nutzen wollten: Gegen zwölf andere Bewerber setzten sie sich durch und engagieren sich seitdem für eine vielfältige, lebendige und sichere Nachtkultur in Münster.

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Die Nachtbürgermeister: Lisa Marie Tubies und Manuel Rojano Marin mischen sich zwar immer mal wieder unter die Feiernden in der Altstadt und am Hawerkamp, um sich ein Stimmungsbild einzuholen – ihre Haupt­arbeitszeit findet aber tagsüber statt. Foto: Kim Opperman

Die Nacht: Für die einen ist sie die Zeit der Ruhe und Erholung, die im Bett verbracht wird, um sich für den nächsten Tag zu stärken. Für die anderen, die nachts arbeiten, ist es umgekehrt: Tagsüber ruhen sie sich aus, um vom Abend bis in die frühen Morgenstunden mit ihren Jobs dafür zu sorgen, dass alles so läuft, wie wir es gewohnt sind. Und schließlich sind die Stunden der Dunkelheit für einige Menschen die Zeit des Feierns: in der Altstadt, in den Clubs am Hawerkamp oder auf privaten Feten wird getanzt, getrunken, geflirtet, sich kennengelernt und Party gemacht. Damit das Feiern für alle Beteiligten – also für die Feiernden selbst, für die Betreiber von Clubs und Kneipen, aber auch für Anwohner, Behörden, Institutionen und Verwaltungen – rund läuft, hat Münster seit dem vergangenen Herbst zwei Nachtbürgermeister. Lisa Marie Tubies und Manuel Rojano Marin sind nun Ansprechpartner für alle, die freiwillig oder unfreiwillig Teil der Nachtkultur sind. Mit der Einführung des Nachtbürgermeisteramtes tat es Münster anderen deutschen Städten wie Mannheim, Dortmund und Osnabrück gleich, die in den letzten Jahren vergleichbare Stellen eingerichtet haben, um das Nachtleben zu managen. Ein Anlass dafür war etwa, dass die Pandemie die Städte bei Nacht nachhaltig verändert hat: Das Feiern verlagerte sich nach draußen und ist in Teilen dort geblieben („Cornern“ vor dem Kiosk) – eine Entwicklung mit Konfliktpotenzial, die verhandelt werden muss. Das ist jetzt die Aufgabe von Lisa und Manuel, die selbst seit Jahren aktiver Teil der münsterschen Nachtkultur sind: Sie gehen nicht nur selbst gerne feiern, sondern legen auch als DJs auf, veranstalten eigene Partys und arbeiten in der Gastronomie. Als sie vom neuen Amt hörten, war den Freunden schnell klar, dass sie diese Chance nutzen wollten: Gegen zwölf andere Bewerber setzten sie sich durch und engagieren sich seitdem für eine vielfältige, lebendige und sichere Nachtkultur in Münster. Zum einen bedeutet das, dass die Nachtbürgermeister ein offenes Ohr haben, wenn es etwa Konflikte zwischen Clubbetreibern und Anwohnern gibt. Auch präventiv versuchen Lisa und Manuel, die übrigens beide Lehramt an der WWU studiert haben, als Vermittler mögliche zukünftige Konflikte schon im Keim zu ersticken – durch Kommunikation und indem sie die verschiedenen Parteien dazu anregen, die jeweils andere Perspektive nachzuvollziehen. Das kann ganz schön herausfordernd sein: Einerseits unterstützen die Nachtbürgermeister Menschen, die eine öffentliche Veranstaltung organisieren wollen – und ermöglichen damit Events, die durchaus mit lauter Musik einhergehen können. Gleichzeitig sind sie für jene da, die sich von der Geräuschkulisse gestört fühlen. „Der Wunsch nach Feiern und der nach Schlaf sind ziemlich konträre Bedürfnisse. Manchmal ist es gar nicht so leicht, da einen Kompromiss zu finden. Aber uns ist wichtig, dass alle Menschen sich von uns gehört fühlen“, berichtet Lisa vom Aufgabenbereich des Duos. Dazu gehört etwa auch, vor der Orientierungswoche zu Semesterbeginn auf die Fachschaften zuzugehen und sie fürs Thema Müll zu sensibilisieren:  So sollen die Organisatoren ihre „Erstis“ (die neuen Studenten aus den ersten Semestern) von Anfang an dazu anhalten, nach dem Feiern ihre Hinterlassenschaften zu entsorgen. Indem Lisa und Manuel immer wieder mit verschiedensten Akteuren ins Gespräch gehen und sich mit deren Sichtweisen befassen, möchten sie für ein buntes und friedliches Nachtleben in Münster sorgen. Das bedeutet übrigens nicht, dass die beiden durch die Kneipenviertel ziehen und die Feiernden zur Ruhe ermahnen – das ist und bleibt Aufgabe des Ordnungsamtes. Vielmehr arbeiten sie an Projekten und Konzepten, die langfristig ein gutes Miteinander bei Nacht ermöglichen – was auch stadtplanerische, politische und soziologische Fragestellungen einschließt. Für Lisa und Manuel ist das vielfältige Amt ein Hauptgewinn: „Wir dürfen die Nachtkultur, die wir selbst so lieben, in unserer Stadt aktiv mitplanen und gestalten – eine schönere Aufgabe können wir uns momentan nicht vorstellen!“, so Manuel. An Münster Nachtszene finden die beiden so besonders, dass es nicht den einen Party-Hotspot gibt, sondern verschiedene Locations mit ganz unterschiedlicher Atmosphäre. In Münster trifft Mainstream auf Subkultur – wobei die Wege zwischen den verschiedenen „Szenen“ kurz und mit dem Fahrrad schnell zu erreichen sind. Genau diese Vielfalt – nicht nur an Locations, sondern auch an Menschen, Initiativen und Vereinen, die unser Nachtleben prägen – lieben auch wir an Münster. Kommen Sie, wir nehmen Sie mit durch eine Nacht in unserer Stadt!

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Ganz schön viel Puste braucht Türmerin Martje Thalmann, wenn sie ihre Friedenssignale durch das Türmerhorn in die Nacht bläst. Foto: Presseamt, Angelika Klauser

21 Uhr

Vom Turm der Lambertikirche ertönen nach dem vertrauten Kirchgeläut neun nebelhornartige Töne: Das Signal der Türmerin, dass im Blickfeld um St. Lamberti alles friedlich ist. Seit 1383 wird dieser Brauch in Münster gepflegt, seit 2014 ist – übrigens als erste Frau – Martje Thalmann für die Aussendung der Friedenssignale zuständig. Jeden Abend außer dienstags macht sie sich um 20.30 Uhr an den Aufstieg, meldet sich von oben traditionsgemäß bei der Feuerwehr-Einsatzleitung und bläst schließlich, sofern alles friedlich ist, in das Türmerhorn – in Richtung Süden, Westen und Norden. Jede halbe und volle Stunde wiederholt Martje Thalmann, die nebenbei als Musikerin und Künstlerin tätig ist, das Signal – zu den halben Stunden je mit zwei Tönen, zu den vollen Stunden je mit der entsprechenden Uhrzeit: Um zehn Uhr zehn Töne, um elf Uhr elf Töne und so weiter … Während der Zeit auf dem Turm recherchiert sie außerdem zur Geschichte Münsters im Allgemeinen und zur Geschichte der Türmer im Besonderen und veröffentlicht ihre Erkenntnisse einmal im Monat auf ihrem Blog tuermerinvonmuenster.de. Dass sie über die Dächer der Stadt wacht, ist übrigens keine rein symbolische Aufgabe: Vor einigen Jahren entdeckte die Türmerin tatsächlich einmal eine Rauchsäule im Nordwesten der Stadt und meldete sie der Feuerwehr. Bis diese vor Ort war und den Unterholzbrand löschen konnte, der durch eine illegale Gartenabfallvernichtung entstanden war, sendete Martje Thalmann mit dem Kupferhorn Alarm­signale vom Lamberti-Kirchturm – so, wie es schon seit Jahrhunderten die Türmer vor ihr taten. Ein altes Brauchtum, das zu Münster gehört und verlässlich wie ein Uhrwerk die Nacht einläutet.

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Gemixt, geschüttelt oder gerührt: Die Barkeeper in der Alstadt kennen sich aus in der Welt der Cocktails. Am häufigsten geht in der Davidwache und Co. aber wohl der KlassikerLong Island Iced Tea über die Theke. Foto: Adobe Stock/master1305

22 Uhr

Während die Türmerin auf der Lambertikirche alles im Blick behält, füllen sich in der Altstadt langsam die Kneipen. Bei jungen Münsteranerinnen und Münsteranern besonders beliebt: Die Jüdefelder Straße. Wie am Fließband werden im Barzillus, in der Davidwache und in der Gorilla Bar die berühmt berüchtigten „Long Island Iced Teas“ ausgeschenkt – in Sekundenschnelle füllen die geübten Barkeeper die verschiedenen Zutaten in große 0,5-Liter-Gläser und reichen die Cocktails über die Theke. Viele Studierende treffen sich zum Fußballgucken oder „Vorglühen“ in der Jüdefelder, um später weiterzuziehen. Andere verbringen hier den ganzen Abend und die halbe Nacht. Auch wer das Tanzbein schwingen will, muss die Kneipenstraße nicht unbedingt verlassen: In der Gorilla Bar füllt sich zu später Stunde die kleine Tanzfläche, aus den Boxen schallen beliebte Hits der 1980er, 1990er und 2000er. Auch in der Destille (vielen als „Dille“ bekannt) ist die Stimmung ausgelassen: Dass die jungen Münsteraner hier zu Charts und dem ein oder anderen Schlager auf den Tischen tanzen, ist mittwochs – oder sprittwochs, wie die Studierenden es nennen – an der Tages- beziehungsweise Nachtordnung. Das ist es, was die Nachtbürgermeister Lisa und Manuel mit den verschiedenen Partyhotspots meinen: Während an der Jüdefelder ausgelassen zu Mainstreammusik gefeiert wird ...

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Mit bunten Lichtern und Beratung auf Augenhöhe für ein sicheres Nachtleben: Der Verein eve&rave sucht übrigens stetig nach Ehrenamtlichen, die Projekte wie den Wohnwagen am Hawerkamp unterstützen.Foto: Tobias Johanning

0 Uhr

… lockt der Hawerkamp mit Subkultur und Elektromusik. Ab Mitternacht füllen sich auch hier langsam die Clubs. Auf dem Gelände in unmittelbarer Hafennähe tummeln sich die, die nicht nur gesellig ein paar Drinks in der Kneipe nehmen, sondern zu harten Beats alles um sich herum vergessen wollen. Im Favela, Fusion, Amp und Co. spielen erfahrene DJs ihre Elektro- und Techno-Sets und bringen damit jedes Wochenende Hunderte von partyfreudigen Münsteranern und Stadtbesuchern zum Tanzen. Dem aufmerksamen Partygänger mag aufgefallen sein: Seit September 2022 leuchten auf dem Hawerkampgelände nicht nur die Clubeingänge, sondern dazwischen auch ein bunt geschmückter Wohnwagen. Er ist ein Projekt des Vereins eve&rave Münster, der mit einem niedrigschwelligen Ansatz sekundär präventive Drogenaufklärung* betreibt. Am Infostand vor dem Wohnwagen vermitteln ehrenamtlich Engagierte Informationen über Safe Use und Safer Sex und verteilen Utensilien an die Feiernden, um das Risiko von Drogenmissbrauch und ungeschütztem Geschlechtsverkehr zu minimieren. Mit dem Wohnwagen möchte der Verein,  der schon seit 1996 besteht, sein Angebot dauerhaft auf dem Gelände etablieren, um die Zielgruppe besser zu erreichen und ihr durch den festen Standort einen Safe Space zu bieten. Dafür sorgt das geschulte, multiprofessionelle Team aus Ehrenamtlichen – darunter Sozialarbeiter, Chemiker und Mediziner – mit einem bedürfnisorientierten Angebot, wertfreiem Austausch und Unterstützung auf Augenhöhe. Toll, dass Initiativen wie eve&rave auf die Schattenseite der Szene reagieren und sich dafür einsetzen, das Feiern in Münster sicherer zu gestalten. 

*Bei der sekundär-präventiven Aufklärung geht es darum, suchtgefährdete und -erkrankte Personen frühzeitig zu erkennen und mit ihnen in Kontakt zu treten. Durch Kommunikation und Informationen – etwa über die Risiken – soll so verhindert werden, dass Drogen missbraucht werden oder in eine langfristige Abhängigkeit führen.

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Foto: Adobe Stock/Paul

3 Uhr

Doch die Nacht gehört nicht nur denen, die feiern, sondern auch vielen tausend Menschen, die zu nächtlicher Stunde ihrem Arbeitsalltag nachgehen. Für alle, die tagsüber arbeiten und nachts in der Regel das Bett hüten, gerät leicht aus dem Kopf: Münster würde ohne einige fleißige Nachteulen, die nachts um 3 nicht schlafen oder feiern, sondern mitten in ihrer Schicht sind, nicht funktionieren: Ärzte und Pfleger kümmern sich in stationären Einrichtungen um das Wohlergehen von Alten, Kranken und Bedürftigen. Nachtbusfahrer und Taxifahrer sorgen dafür, dass wir in Münster auch dann mobil sind, wenn das öffentliche Leben weitestgehend still steht. Rezeptionisten nehmen Hotelgäste von außerhalb in Empfang, Schichtarbeiter in Fabriken bauen, verpacken und versenden Ware, auf die wir alle angewiesen sind. Feuerwehrleute stehen für den Notfall bereit und Polizeibeamte fahren Streife, um auch zu dunkler Stunde für Sicherheit zu sorgen.  Apropos Sicherheit: Während die einen arbeiten, kommen die anderen langsam aus den Kneipen und Discos heraus – an der Jüdefelder Straße etwa haben um 3 alle Kneipen dicht. Gerade für Mädchen und Frauen ist der Heimweg zur späten Stunde eine eher ungeliebte Etappe des Partyabends. Für alle, die in den späten Abendstunden jemanden zum Reden brauchen – etwa wenn sie alleine nach Hause gehen und sich dabei unsicher fühlen – wurde die Nightline Münster mit ihrem Zuhörtelefon ins Leben gerufen: Unter 0251 8345400 können Redebedürftige anrufen und ihre Sorgen teilen – ob Liebeskummer, finanzielle Nöte oder eben die Verunsicherung durch den unheimlichen Heimweg, bei dem akustische Gesellschaft ein Gefühl von Sicherheit vermittelt. Am anderen Ende der Leitung sitzen ehrenamtlich tätige Studierende, die den Anrufern ein offenes Ohr und ein Gespräch auf Augenhöhe anbieten und die dessen Inhalte anonym und vertraulich behandeln. Übrigens: Die nächtliche Sicherheit von Frauen ist auch ein Thema, das die Nachtbürgermeister auf ihrer Agenda haben. Kürzlich waren sie bei der Beratungsstelle Frauen-Notruf Münster e.V. zu Besuch, um mögliche gemeinsame Projekte zu besprechen. Wir sind gespannt! 

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Links: Wenn der Himmel über Münster langsam wieder hell wird, sind die Mitarbeiter der Cibaria Bäckerei am Hafen schon längst fleißig. Foto: Anka Lux. 
Rechts: Damit wir uns morgens über frische Brötchen auf dem Frühstückstisch freuen können, stehen Hunderte von Bäckern – wie hier bei Krimphove – schon zu nächtlichen Zeiten an den Öfen. Foto: Thomas Mohn
 

5 Uhr

Während in den Clubs am Hawerkamp noch immer getanzt wird – manche Partys gehen bis in den Vormittag – sind andere weiterhin fleißig: Bäcker stehen bereits an den Öfen, um uns mit frischen Brötchen am Frühstückstisch zu versorgen, die Müllabfuhr ist dabei, unseren Abfall zu entsorgen und damit Münsters sauberes Stadtbild aufrechtzuerhalten, Angestellte machen sich auf den Weg zur Frühschicht. Wenn alles gut läuft, kann jeder seiner Wege gehen. Gibt es Konflikte – wie etwa den Anwohner, der sich gestört von der noch immer hohen Lautstärke der WG-Party im Haus fühlt – werden Ordnungsamt oder Polizei eingeschaltet. Doch dass dieser Fall immer seltener eintritt, dafür wollen sich die Nachtbürgermeister einsetzen. Sie wollen einen Knotenpunkt zwischen allen Akteuren des Nachtlebens bilden, indem sie sowohl die Nähe zu Stadtverwaltung und Behörden pflegen als auch einen Zugang zur Kultur- und Partyszene haben – von der sie selbst ein Teil sind. Das gibt den Nachtbürgermeistern Lisa und Manuel viel Spielraum und Agilität in ihrem Handeln: Mit der Vermittlung zwischen den verschiedenen Interessengruppen setzen sie so früh an, dass es möglichst gar nicht erst zu rechtlichen Konsequenzen wie der Einschaltung des Ordnungsamtes kommt. Das wird nämlich meist nur dann gerufen, wenn der Konflikt unlösbar scheint. Wer jedoch schon vor der Party miteinander ins Gespräch geht und seine Bedürfnisse mitteilt, kann solche Situationen vermeiden – im Interesse aller Beteiligten. Die Nachtbürgermeister Lisa und Manuel freuen sich, die Münsteraner dabei durch ihr neues Amt zu unterstützen.