N°136
ACHTUNG,
URBANE ÜBERRASCHUNGEN!
Die „Flurstücke“, das internationale Festival für Theater, Tanz, Performance und Kunst, sind zurück! Die vierte Ausgabe (nach 2011, 2015 und 2019) findet von Donnerstag, 27. Juni, bis Sonntag, 30. Juni, in Münsters Stadtraum statt. Schnallen Sie sich schon mal an. Das wird … berührend!
Text BRITTA HEITHOFF
Viele von Ihnen erinnern sich vermutlich an die drei in den vergangenen dreizehn Jahren erlebten „Flurstücke Festivals“, denn sie brachten jeweils mehrere Zehntausend auf die Straßen, sie provozierten, irritierten und begeisterten das Publikum. Umso schöner, dass es in diesem Jahr, diesmal mit vier, statt drei Jahren Abstand, wieder losgeht.
Gleich vier wichtige Kulturinstitutionen, nämlich die „Filmwerkstatt Münster“, die „Kunsthalle Münster“, das „Theater im Pumpenhau“ und das „Theater Titanick“ haben sich für einen öffentlichen Dialog mit der Stadt zusammengeschlossen und ein Festival geplant, das Menschen in Kontakt mit Aufführungen bringen wird, das Emotionen wecken, Berührungen befördern, Sinne beflügeln und sowohl kostenfrei als auch für alle Besucher leicht zugänglich sein wird. „Gemeinschaftserlebnisse werden möglich, die es in Zeiten wachsender Gräben und verhärteter Fronten dringender braucht denn je“ – so heißt es in der Pressemitteilung.
Zwölf Produktionen aus sechs Ländern erwarten uns: eine außerordentliche Bandbreite, die wir hier nicht im vollen Spektrum ausbreiten können – zudem soll es ja auch überraschend bleiben!
Und wie auch schon bei den früheren Festivaldurchläufen ergänzt auch in diesem Jahr ein umfangreiches Rahmenprogramm die Hauptacts – durch Workshops und Konzerte, Gespräche und Zusammenkünfte aller Arten kommen Künstler:innen und Publikum, Veranstalter:innen und Zaungäste, Bürger:innen und Besucher der Stadt (das Festivalzentrum ist im „SpecOps“ im Aegidiimarkt) hautnah und in immer neuen Konstellationen zusammen: siehe Zitat aus der Pressemitteilung „das brauchen wir dringender denn je!“.
FOUS DE BASSIN
Ilotopie (F)
Aasee (siehe oben)
Freitag, 28. Juni, 22–22.45 Uhr
Der Aasee verwandelt sich in eine unwirkliche Szenerie: Autos? Befahren das Wasser. Skurrile Figuren feiern eine Parade, für die Händel seine Wassermusik geschrieben zu haben scheint. Alles mündet in ein feuriges Spektakel.
MONUMENTAL CONSTRUCTIONS
Olivier Grossetête (F)
Stubengasse
Samstag, 29. Juni, 10–18 Uhr: Construction, 18–19 Uhr: Richtfest
Sonntag, 30. Juni, 17–18 Uhr: Deconstruction
Ein temporäres Bauprojekt, das die Bürger:innen Münsters einlädt, zusammen eine Konstruktion aus Kartonagen zu errichten. Mitten in der Stadt entsteht das Elefantenhaus aus dem alten Zoo. Es wird Richtfest gefeiert und einen Tag später alles wieder abgerissen – das stiftet Gemeinsinn und regt zum Nachdenken über Architektur und ihre Geschichte an! Der Aasee verwandelt sich in eine unwirkliche Szenerie: Autos? Befahren das Wasser. Skurrile Figuren feiern eine Parade, für die Händel seine Wassermusik geschrieben zu haben scheint. Alles mündet in ein feuriges Spektakel.
BORN TO PROTEST
Joseph Toonga (UK)
Donnerstag, 27. Juni, 21–21.35 Uhr, Aegidiimarkt,
Freitag, 28. Juni, 16–16.35 Uhr, Stubengasse,
Samstag, 29. Juni, 14–14.35 Uhr, Ort noch offen und 17–17:35 Uhr, Aegidiimarkt
Beim Tanz auf dem Asphalt geht es um die Angriffe, denen Schwarze Körper ausgesetzt sind. Mit der empowernden HipHop-Energy stellen wir uns die Frage, wie Vorurteile überwindbar werden.
SCREWS
not standing/Alexander Vantournhout (B)
Die Zeiten stehen schon, der Ort war zum Redaktionsschluss noch ein Geheimnis!
Freitag, 28. Juni, 17–18 Uhr und 19–20 Uhr,
Samstag, 29. Juni, 17–18 Uhr und 19–20 Uhr
Sonntag, 30. Juni, 12–13 Uhr und 14–15 Uhr
Hier sind die Naturgesetze außer Kraft gesetzt: Mit Hilfe von Bowlingkugeln und Anti-Gravitationsschuhen loten Tanz-Akrobat:innen die Grenzen der Physik aus. Das Publikum erlebt auf einem Performance-Parcours völlig neue Beziehungen zwischen Körper und Raum. Kreativität trifft auf Kinetik!
DEKOLONIALWARENLADEN
Stefan Demming (D) in Zusammenarbeit mit KMRU (KEN)
Stadthausgalerie
Donnerstag, 27. Juni, 16–22 Uhr
Freitag, 28. Juni, 12–20 Uhr
Samstag, 29. Juni, 12–20 Uhr
Sonntag, 30. Juni, 12–16 Uhr
Geschichte sichtbar machen – das ist das Ziel dieses ungewöhnlichen Ladens, der als lebendiges Archiv und Rauminstallation zur Auseinandersetzung mit dem kolonialen Erbe einlädt. Global und lokal. Eine erhellende visuelle und akustische Spurensuche beginnt, die unmittelbar in die Gegenwart führt.