MÜNSTER! Magazin

Alter Schriftzug, neues Konzept: Kuhlmann ist jetzt Café und Feinkosthandel für regionale Köstlichkeiten. Foto:  GERRIT KNEIN

Mai 2021 N°102


Das gute alte, neue Kuhlmann

Als Kuhlmann, Familienunternehmen für Kerzen, Devotionalien und Souvenirs, vor einigen Monaten schloss, ging ein Raunen durch Münster. Denn der seit über 130 Jahren bestehende Traditionsbetrieb war ein Klassiker unserer Stadt. Jeder kannte Kuhlmann. Allein schon dieser Schriftzug! Eine Ikone. Und diese feste Größe an der Salzstraße hat nun eine neue, auf andere Weise geschmackvolle Facette erhalten: Es ist derselbe Schriftzug, aber ein ganz neues Konzept. Voilà: Café Kuhlmann!

Text Britta Heithoff


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Foto: Gerrit Knein

Der Name bleibt! Der Schriftzug auch.“ Über diese Entscheidung freuten sich nicht nur Hildegard und Bernard Kuhlmann, die ihr Familienunternehmen, oder besser: dessen Standort, ganz bewusst in die Hände der Brüder Kerim und Anton Benoua übergaben. Auch die Münsteranerinnen und Münsteraner lächeln nun still, wenn sie am komplett verwandelten Ladenlokal vorbeigehen und zugleich das vertraute, schreibschriftgrüne Kuhlmann wiederentdecken.

Seit der Übergabe von Familie Kuhlmann an Familie Benoua hat sich hier eine Menge getan: Erst wanderten die „nischigen“ Waren (von der Taufkerze bis zum Weihwasserbecken für zuhause, vom „Bettelarmband“ bis zur XXL-Krippe) aus Ladenlokal und Lagerräumen. Schließlich flogen sogar jede Menge Wände heraus. Der wuselige Kerzen- und Devotionalien-Fachhandel, den auch Besucher unserer Stadt wegen seiner Souvenirauswahl schätzten, verwandelte sich Schritt für Schritt zum stylischen Café. Das kleine Nebenladenlokal wurde zum Feinkosthandel für regionale Leckereien. Beides bleibt Kuhlmann. Und ist nun doch ganz anders. Das finden wir: cool, Mann! Und am allermeisten schätzen wir es, dass Hildegard und Bernard Kuhlmann diese für sie sicherlich zunächst sehr ungewohnte Veränderung nicht nur akzeptieren, sondern richtig klasse finden. Wie schön, wenn so ein Übergang gelingt.

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Kaffeeprofis und Gastgeber aus Leidenschaft: Greta und Ron „schmeißen bei Kuhlmann den Laden“, zum Team gehören derzeit drei weitere Baristi und viele weitere strahlende Gesichter, flinke Hände (und sportliche Beine, denn jede Bestellung wird persönlich treppauf in die Caféetage geflitzt). Foto: Gerrit Knein

In der prominenten Lage neben der Dominikanerkirche, am Nabel zwischen Kaufhausgebäude, Salzstraßen- „Kreuzung“ und der Laufstrecke zum gerade frisch umgestalteten Stadthaus 1 entsteht nun auch durch die hier in einer für Gastronomen echt schwierigen Phase gestarteten Neukonstellation eine ganz spannende Platzsituation mit Anlauf- und Aufenthaltsqualität. Den Brüdern Benoua sei Dank, denn sie nahmen ihr Herz und ihren Investitionsmut in die Hand und schufen aus gutem Altem etwas tolles Neues.

Kerim und Anton sind für ihren exzellenten Riecher bei Gastronomiethemen in Münster (und inzwischen auch darüber hinaus) schon bekannt: Mit der Waffelschmiede vor einigen Jahren und ihren aktuellen Food-Konzepten Gustav Grün und Áro (beide zweimal in Münster jeweils in Schlossplatznähe und an der Wolbecker Straße) bewiesen sie, dass Gutes auch in schwierigen Zeiten in Gang kommen und erfolgreich sein kann. Sie setzen auf gesunde Speisen, auf starke Konzepte und darauf, dass die Münsteranerinnen und Münsteraner bewusste Genießerinnen und Genießer sind.

 Im neuen Kuhlmann erwarten uns nun 200 Quadratmeter Caféfläche (im 1. OG ist es noch größer als unten an der Salzstraße), robuste Eichentische, leckere Snacks und echt guter Kaffee. Dreimal dürfen Sie raten, wie die Kuhlmann- Röstungen benannt sind. Richtig: wie die Kuhlmanns! „Hildegard“ und „Bernard“ heißen die guten Bohnen. Und dass daraus auch exzellente Kaffeespezialitäten werden, dafür sorgen die Chefbaristi Greta und Ron mit ihrem Team. 

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Qualität muss sein! Kerim und Anton Benoua bringen viel Food-Erfahrung mit und verwöhnen die Kuhlmann-Gäste mit leckeren und zugleich hochwertigen Snacks. Foto: Gerrit Knein
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Bunt wie das Leben! Wie wäre es mit einer Bowl als Mittagssnack? Foto: Gerrit Knein

Dazu gibt es ganz unterschiedliche Snacks: Während die Autorin dieser Zeilen eher bei herzhaften Paninis mit Hummus und gegrilltem Gemüse „ja“ sagt, werden diejenigen „mit süßerem Zahn“ die Kuchen und Torten von Küchenschätze, vielen vom Wochenmarkt bekannt, lieben. Frühstück gibt’s natürlich auch! Regionalität spielt eine übergeordnete Rolle, daher ist die erfrischende Limo hier natürlich von Liba (um ein Beispiel zu nennen). Was den Benouas und ihrem Team besonders wichtig ist: Kuhlmann ist für alle da. Jüngere und ältere Münsteranerinnen und Münsteraner sowie die Gäste der Stadt sollen sich hier im Caféhaus begegnen, ihren Kaffee genießen, Leckereien probieren, entspannen, ins Gespräch kommen. Was für eine Aussicht! Gerade jetzt.

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Hildegard ist die Stärkere! Die Kaffeemischungen sind nach den Eheleuten Kuhlmann benannt. Süße Idee! Foto: Gerrit Knein
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Super Sache: Im kleinen Feinkosthandel neben dem Café gibt es eine tolle Auswahl. Vom Münster-Honig über Wein und Brotaufstriche bis zur Gewürzreihe für Hobbyköche. Geheimtipp für Geschenke, die garantiert nicht nur rumstehen! Foto: Gerrit Knein