MÜNSTER! Magazin

Der eigentliche Star im Kinderbachtal ist die Natur: Das unbehandelte Holz der Spielgeräte passt sich perfekt in die urwüchsige Umgebung ein. Foto: Mona Contzen

N°117


SPIELPLÄTZE IN MÜNSTER
Naturvergnügen im Kinderbachtal

In unserer beliebten Serie stellen wir Spielplätze im Stadtgebiet vor, die einen Besuch wert sind. In dieser Folge heißt es: Raus in die Natur, rein ins Abenteuer auf dem brandneuen Spielplatz Kinderbachtal.

Text Mona Contzen


Raus in die Natur ist hier das Motto: Zugegeben, der brandneue Naturspielplatz im Kinderbachtal, eingebettet in den gleichnamigen Landschaftspark zwischen Gievenbecker Weg, Ring und Horstmarer Landweg, liegt nicht besonders zentral. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist die idyllische Natur-Oase am Ortseingang von Alt-Gievenbeck dank der Nähe zum Coesfelder Kreuz und den Einrichtungen der Uniklinik trotzdem gut erreichbar. Auch mit dem Fahrrad lohnt sich ein Tagesausflug in Münsters Westen: Wer den Picknickkorb einpackt, lässt hier den Lärm und Trubel der Stadt weit hinter sich. 

Lage 

Raus in die Natur ist hier das Motto: Zugegeben, der brandneue Naturspielplatz im Kinderbachtal, eingebettet in den gleichnamigen Landschaftspark zwischen Gievenbecker Weg, Ring und Horstmarer Landweg, liegt nicht besonders zentral. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist die idyllische Natur-Oase am Ortseingang von Alt-Gievenbeck dank der Nähe zum Coesfelder Kreuz und den Einrichtungen der Uniklinik trotzdem gut erreichbar. Auch mit dem Fahrrad lohnt sich ein Tagesausflug in Münsters Westen: Wer den Picknickkorb einpackt, lässt hier den Lärm und Trubel der Stadt weit hinter sich.

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Im Sommer lockt der Wasserspielbereich zum Matschen mit dem Pudersand, die Kleinsten finden in zwei niedlichen Waldspielhütten einen Rückzugsort. Foto: Mona Contzen

Highlights und Besonderheiten 

Auch wenn der Spielplatz im Kinderbachtal mit fantasievollen Spielgeräten für Groß und Klein aufwartet – der eigentliche Star ist die Natur. Denn erst der urwüchsige Grünzug drum herum macht aus dem Areal einen echten Abenteuerspielplatz: Hohe Gräser, Büsche und Bäume laden zum Versteckspiel ein, der kleine Bachlauf ist toll für ausgiebige Entdeckungstouren. Die neu angelegte und erst im vergangenen Juni eröffnete Spiellandschaft passt sich perfekt in diese Umgebung ein – mit 120 Findlingen und zahlreichen Baumstämmen zum Klettern und Balancieren oder auch den langen Totholzhecken, die als natürliche Abgrenzung zum Fußweg und ab dem Frühjahr gleichzeitig zahlreichen Vögeln und Insekten als Nistplätze und Verstecke dienen sollen.

Gestaltung 

2.600 Sträucher, 9.600 Quadratmeter Landschaftsrasen, 45 Bäume und Sand auf einer Fläche von mehr als 500 Quadratmetern: Fast ein Jahr hat es gedauert, den Riesenspielplatz im Kinderbachtal zu gestalten. Und obwohl der Eröffnungstermin mehrfach verschoben werden musste, ist das neue Spieleparadies noch nicht ganz fertig. Sobald sich eine strapazierfähige Grasnarbe entwickelt hat, sollen auch noch Bolzplatztore und eine „Lümmelbank“ installiert werden. Zum möglichst natur­nahen Erscheinungsbild gehört übrigens auch das unbehandelte Naturholz der Spielgeräte – knallbunte Farben sucht man hier vergeblich.

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Der Naturspielplatz folgt dem Leitthema Klettern: Das Sandspielhaus – ausgestattet mit Seilzug 
und Sandrutschen – wird über Kletternetz oder -wand erobert. Foto: Mona Contzen

Spielgeräte und Co.  

Trotz vielfältiger Angebote folgt der Naturspielplatz unübersehbar dem Leitthema Klettern. Im Zentrum steht eine große Kletter-Balancier-Anlage: Über Balken, Seile und Netze können hier die hohen Türme erklommen werden, um dann auf einer der beiden Rutschen wieder hinabzusausen. Gleich nebenan lädt im Haselhain ein Gewirr aus Holzbalken zum Balancieren ein. Das Sandspielhaus – ausgestattet mit Seilzug und Sandrutschen – wird derweil von kleineren Kindern über Kletternetz oder -wand erobert.

Wunderbar mit dem feinen, weißen Pudersand spielen lässt es sich auch im Wasserspiel­bereich, wo Pumpe und Matschanlage an warmen Tagen für Begeisterung bei allen Altersstufen sorgen. Auch die Korbnestschaukel ist grundsätzlich für Klein und Groß geeignet – leider hängt sie so hoch, dass Kleinkinder nicht alleine hineinklettern können. Für ordentlich Action bei den etwas älteren Spielplatzbesuchern sorgt die Seilbahn, während die Kleinsten in zwei niedlichen Waldspielhüttchen einen Rückzugsort finden.

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2.600 Sträucher, 9.600 Quadratmeter Landschaftsrasen, 45 Bäume und Sand auf einer Fläche von mehr als 500 Quadratmetern: Das Areal ist als echter Abenteuerspielplatz gestaltet. Für ordentlich Action sorgen Korbnestschaukel und Seilbahn. Foto: Mona Contzen

Sauberkeit und Sicherheit  

Ein paar Monate Spielen und Toben konnten dem Spielplatz im Kinderbachtal noch nichts anhaben: Das ganze Gelände wirkt nach wie vor sauber und neu. Damit das auch so bleibt, sollte das zustän­dige Grünflächenamt schleunigst ein paar Mülleimer nachrüsten – die fehlen bisher auf dem ganzen  Areal und sind nur entlang des Fußweges zu finden. So schön die Natur ringsum auch ist, vor allem ihre kleineren Kinder sollten Eltern gut im Auge behalten. Die können sonst leicht hinter Büschen und Bäumen verschwinden oder auf dem Spielplatz selbst an unliebsame Pflanzen wie  Disteln oder Brennnesseln geraten.

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Foto: Mona Contzen

Für Eltern  

Auf Eltern warten im Kinderbachtal Ruhe und Entspannung inmitten der Natur. Auf einem an den Spielplatz grenzenden gepflasterten Platz sind zwei Picknicktische für Mittagessen oder Nach­mittagssnack installiert, ansonsten stehen aber auch ausreichend Baumstämme und Natursteinblöcke als Sitzmöglichkeiten zur Verfügung. Wer ältere Kinder hat, die auch mal eine Weile unbe­aufsichtigt spielen können, sollte die Gelegenheit für einen gemütlichen Spaziergang durch den idyllischen Landschaftspark nutzen.

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Im Zentrum steht eine große Kletter-Balancier-Anlage, auf der die Kids ihr Können testen. Neue Kraft lässt sich beim Snacken an den Picknicktischen tanken. Foto: Mona Contzen

Alles perfekt?  

Beinahe wirkt der Spielplatz noch ein bisschen zu neu: Die frisch gepflanzten Bäume spenden noch keinen nennenswerten Schatten und an einigen Tagen sind die Geräte wenig frequentiert, so als hätte sich die Existenz des Naturspielplatzes noch nicht über das angrenzende Wohngebiet hinaus herumgesprochen. Der natürliche Charakter des hügeligen Geländes erschwert außerdem Kindern mit körperlichen Einschränkungen das Vorankommen. Der von der Stadt formulierte Anspruch, dass sich alle Nutzer unabhängig vom Alter in den motorischen Anforderungen und unterschied­lichen Spielmöglichkeiten der Spiellandschaft wiederfinden können, wird so leider nicht umfassend erfüllt.