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Blick vom Schlossgarten auf die B-Seite des Schlosses. Foto: Cornelia Höchstetter

N°139


Das Topkunstwerk der Universität

Vom Adelshof zum Bürgerbesitz: Schlossgarten und Botanischer Garten gehören heute zum Kunstbestand der Universität Münster und liegen auf einem sternförmigen Grundstück, das in jedem Stadtplan sofort auffällt. 

Text cornelia höchstetter


DER PARK IN EINEM SATZ 

Im einstigen Schlosspark liegen heute lernende Studierende auf den Wiesen, radeln Münsteranerinnen und Münsteraner durch die Alleen und der Botanische Garten ist für Einheimische und Gäste ein beliebtes Ziel: Im Jahr 2023 haben 220.222 Besucherinnen und Besucher hier den Rekord gebrochen – seit 2014 Besuche gezählt werden. 

Wo liegt der Park? 

Der Schlossgarten befindet sich westlich an das Schloss angrenzend, zwischen Hüffer- und Einsteinstraße.

Zutritt zum Park 

Der Hauptzugang in den Schlossgarten führt durch das Eisentor auf der linken Schlossvorderseite. Eine Art inoffizieller Eingang ist auf der rechten Seite vom Mitarbeiterparkplatz und den Biologischen Instituten aus. Der Hintereingang ist die Brücke nordwestlich über die Gräfte, von dort ist es nicht weit zur Hittorfstraße oder weiter nördlich zum Kunstwerk Sanctuarium (siehe Kunstwerke) beziehungsweise zur Einsteinstraße. Den Zugang von der Südseite aus erkennt man am Eisentor und an der neobarocken Brücke von der Hüfferstraße aus über die Gräfte.

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So erleben die Besucher den Park 

Der perfekte Park zum Wandeln an der Gräfte, zum Lauschen am Konzertpavillon, zum Radeln durch die Alleen (in den Hauptalleen erlaubt, nicht auf den inneren Wegen und Schlängelpfaden) und um botanische Exoten aus aller Welt zu bewundern. Hundespaziergänger und Jogger queren den Garten, 
Studierende verlagern den Lernort ins Freie oder treffen sich einfach so. Auf den Wegen kommen manchmal Boule-Spieler zusammen. Hochzeitsfotografen stellen frisch vermählte Paare in Szene. Außerdem ist der Schlossgarten ein Ort der Skulptur Projekte und der Botanische Garten ein Ort für Kunstausstellungen und andere Veranstaltungen. Führungen durch den Schloss­garten gibt es nur selten, etwa als Exkur­sionstag am Tag der Gärten und Parks in Westfalen-Lippe. Anders im Botanischen Garten.

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Diese Brücke befindet sich am westlichen Ende, eine Art Hintereingang in den Schlossgarten (der liegt rechts) und Park-Grenze am Ufer der Gräfte. Foto: Cornelia Höchstetter

ALLE WEGE DURCH DEN PARK  

Die Zitadellenform stammt noch von der militärischen Befestigungsanlage aus dem 17. Jahrhundert und wurde für die barocke Gesaltung von Schloss und Park im 18. Jahrhundert übernommen. Dem Zickzack der Zitadelle folgt eine Lindenallee, das macht die barocke Idee erlebbar. Einige heutige Bäume stammen noch aus dem 19. Jahrhundert. Zur Parkpflege gehört, dass in den letzten Jahren Gärtner fehlende Bäume der in der ursprünglich vierreihigen Allee „behutsam nachgepflanzt haben“, sagt Marcus Weiß. Er ist wissenschaftlicher Referent im Denkmalfachamt im LWL und praktischer Gartendenkmalpfleger. Damit entspricht die Ringallee ihrer Bestimmung, dass Bäume unterschiedlichen Alters den Weg weisen. Im 19. Jahrhundert kamen unter anderem zu dem barocken Wegesystem noch Schlängelwege durch den Park dazu, die der Idee des Landschaftsparks entsprechen. „So hat der königlich preußische Garteninspektor Joseph Clemens Weyhe die barocke Grundstruktur des Gartens  erhalten und im ,neuen Geschmack‘ nach dem Vorbild der Natur weiterentwickelt“, sagt Marcus Weiß. 

Einen Baum-Erlebnis-Pfad hat die Universität kürzlich geschaffen: Die erste von acht Stationen ist die Blutbuche, siehe „besondere Bäume“. Weiter geht es mit jeweils einem anderen Thema pro Standort: die Eiche als Königin des Waldes, Fledermäuse, Rohstoff Holz und mehr. An der Blutbuche steht der Lageplan, mit QR-Code für einen Audioguide. Für Kinder gibt es einen extra Audio-Guide und Fragen für einen kleinen Quizmarathon – mit Schubladen für die Lösung.

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Eine Bank von Jenny Holzers „Installation aus fünf Sandsteinbänken mit Inschriften“, Skulptur Projekte 1987. Foto: Cornelia Höchstetter

Natur-/Kunst-Denkmäler 

„Der Garten an sich ist ein Kunstwerk, man sollte das so beim Spazieren als Ganzes sehen und begreifen“, schlägt Marcus Weiß vom LWL vor. Dr. Eckhard Kluth, an der Universität Münster zu­ständig für den Kunstbesitz, meint sogar: „Da die Universität Nutzerin von Schloss und Garten ist, ist das Ensemble eins unserer Top-Kunstwerke“.  

Ein architektonisches Kleinod ist die Orangerie im Botanischen Garten, die 1840 im Stil des Spätklassizismus errichtet wurde. Dort überwintern heute noch die Zitrusbäume und andere Exoten, vorwiegend des australischen Kontinents  – es ist aktuell laut Marcus Weiß die einzige Orangerie in Westfalen, die in ihrer Ursprungsnutzung zur Kultivierung nicht winterharter Pflanzen in Kübeln genutzt wird. Früher war sie auch eine Trinkhalle mit Heilwasser, heute finden Kunstausstellungen statt. Von Samstag, 12., bis Sonntag, 27. Oktober, stellen zum Beispiel Andrea Feldhoff und Die Weibsbilder IG aus Telgte ihre farbenfrohen Gemälde aus. 

Drei Kriegerdenkmäler stehen auf der Südseite des Parks. Hinweistafeln, die diese Erinnerungsorte einordnen fehlen jedoch – findet Dr. Kluth. 

Wenn alle zehn Jahre die Skulptur Projekte in Münster stattfinden, stehen immer auch welche im Schlosspark. Zwei Teile, die von 1987 geblieben sind, sind die Sandsteinbänke von Jenny Holzer, aus ihrer Serie Under a Rock (1986). Diese standen symmetrisch angeordnet rechts und links des Kriegerdenkmals aus dem Jahr 1923 auf der Hauptallee im Schlosspark. 

Jenseits der Gräfte im äußeren Park steht das Sanctuarium des Künstlers Hermann des Vries. Die kreisförmige und inzwischen mit Graffiti verzierte runde Backsteinmauer ist längst von Parkgrün und Bäumen erobert. Das passt zum Zitat des Künstlers: „Natur ist sich selber genug und soll dem Menschen auch genug sein. Was wir von der Natur noch um uns finden können (ich sage bewußt nicht ‚haben‘), hat keine menschlichen Zufügungen nötig. Sie ist sich selbst – und für uns eine Offenbarung …“  

„Der Garten an sich ist ein Kunstwerk, man sollte das so beim Spazieren als Ganzes sehen und begreifen.“
Marcus Weiß

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Das Sanctuarium, Skulptur Projekte 1997. Der niederländische Künstler Herman de Vries war Biologe und wollte damit zeigen, wie wenig Möglichkeit Natur zum ungestörten Wachstum habe. Foto: Cornelia Höchstetter
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LINKS Das Lothringer Kreuz, Erinnerung an 1914-18 Kriegsgefallene. Eine erklärende Einordnung aus heutiger Sicht fehlt.
RECHTS Die gefallene Blutbuche 
steht für die Dynamik in der Park-Natur.
Fotos: Cornelia Höchstetter

BESONDERE BÄUME 

Offiziell sind in der Stadt Münster acht Naturdenkmäler gelistet, mit den Nummern 048 bis 058: Das sind prächtige Stieleichen, Platanen, Rotbuchen, mehrstämmige Haselbastarde, Linden und zwei Fächerblattbäume. Im Frühjahr blüht die Obstbaumreihe entlang des Weges westlich der Gräfte, also außerhalb des Gartendenkmals, als Kirschblüte im Schlosspark. Ein Baum, der viel zu erzählen hat, ist die bereits erwähnte Blutbuche aus dem 19. Jahrhundert. Sie liegt auf der großen Rasenfläche unweit vom Schloss, verdeutlicht die Dynamik und Endlichkeit, beziehungsweise den Kreislauf der Natur. „Bäume haben ihre Lebensphasen“, sagt Marcus Weiß vom LWL. Inzwischen ist eine neue Blutbuche denkmalgerecht an identischer Stelle nachgepflanzt und geht in die nächste Jahrhunderte an­dauernde Baumgeneration. Mehr Infos: uni-muenster.de/KleineBaumschule  

BESONDERE PLÄTZE 

Besondere Plätze können auch dem Auge des Betrachters gewidmet sein. Im Barock sowie bei den Landschaftsgärten spielten in Parks Sichtachsen und Blickbeziehungen eine große Rolle – und tun es immer noch. Dafür müssen natürlich die Gärtner so manches Grün zurückstutzen. Die barocke Hauptachse im Schlossgarten verbindet die Schlossrückseite mit dem westlichen Abschluss des Botanischen Gartens: Von dort soll man laut Marcus Weiß das Schloss nochmal gut sehen können. „Uns ist besonders die zentrale  Blickachse, noch hinter dem Botanischen Garten bei den Beeten des sogenannten ‚Systembereichs‘ zum Schloss hin, wichtig“, Marcus Weiß sieht die Gesamtheit als besonderen Platz, denn: „Ein Gartenkunstwerk lebt von der Abfolge verschiedenster  Räume mit unterschiedlichstem Charakter. Von immer neuen Blicken, mal dunkle, mal helle Bereiche. Die ganze Großartigkeit erschließt sich erst beim Durchwandern.“

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Am West-End hat der Pfad an der Gräfte geradezu einen gebirgsartigen Schluchten-Charakter. Foto: Cornelia Höchstetter

WASSER 

Die Gräfte folgt der sternförmigen Zitadelle – sie weist auf die militärische Herkunft hin und ist doch typischer Teil der Münsterländer Parklandschaft. In den letzten Jahren wurde die Gräfte entschlammt, ein großes Projekt, was etwa alle 70 bis 80 Jahre nötig ist, um das Gewässer vor der Verlandung zu bewahren und dessen ökologische Funktionen  zu erhalten. Die Gräfte ist zugleich die Grenze des Gartendenkmals: Der eigentliche Schlossgarten endet am äußeren Gräftenufer. 

Das zweite markante Wasser ist der runde Teich im Botanischen Garten, der anfangs ein barockes Gestaltungselement war und durch eine Insel ergänzt wurde und heute von der Natur eingenommen wird. „Auch ein besonderer Platz“, findet Marcus Weiß.    

DIE GESCHICHTE DES PARKS 

„Für die Stadtgeschichte ist der Park sehr interessant“, sagt Dr. Eckhard Kluth. Ihn fasziniert an Schloss und Garten, wie sich verschiedene Zeitalter der deutschen Geschichte in die Anlage eingeschrieben haben. „Als das Schloss in Münster gebaut wurde, war das sowas wie ein letztes Aufbäumen des Absolutismus‘“, erzählt Kluth. Bauherr Fürst­bischof Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothenfels beauftragte den westfälischen „Sandstein-Backstein“-Baumeister Johann Conrad Schlaun für die fürstbischöfliche Residenz inklusive Park. „Schlaun hatte die kluge Idee, Schloss und Schlossgarten fast wie eine Insel zu bauen. Heute haben wir noch die Gräfte entlang der Zitadelle, aber ursprünglich war auch vor dem Schloss eine Wasserfläche geplant, Wasser­gräben bis zu den Kavaliershäuschen.“ Während in dieser Zeit Schlösser wie zum Beispiel in Stuttgart eher „zum Anfassen“ für die Bürger gebaut wurde, „war Münsters Residenz eher ein Lust-Schloss und hielt über das Wasser Distanz zu den Bürgern“, erklärt Kluth. Gedacht und finanziert war es als Stadtschloss von den Landständen Westfalens, von Vertretern aus Städten, des Adels und des Domkapitels. „Die Landstände wollten eine richtige Residenz, hier sollte Hofhaltung möglich sein, große Feste sollten steigen. Das war auch als eine Art Wirtschaftsförderung nach dem Siebenjährigen Krieg gedacht, und ein wichtiges Zeichen für die Bürger in der Stadt: Erst sollte die Baustelle Arbeit bringen, später die Hofhaltung Schneider, Kerzengießer, Köche, Musiker und viele andere Gewerbetreibende der Stadt in Geld und Brot halten.“ Doch so weit kam es nicht: Erst starb Schlaun (1773) und der neue Baumeister Wilhelm Ferdinand Lipper übernahm. Dann starb Königsegg-Rothenfels (1784), und dessen Nachfolger Maximilian Franz von Österreich verkündete, das Projekt nicht zu vollenden, sondern nur das fertigzustellen, was bereits im Bau war. Das entsprach zwar alles den ursprünglichen Plänen, am Ende fehlten Teile des Gesamtprojekts. Im südlichen Teil etwa die Nebengebäude, daher ist Platz für die Mitarbeiterparkplätze. „Was wir heute sehen, ist zweifellos eindrucksvoll. Aber wenn man sich die alten Pläne anschaut, ist es doch schade, dass die Anlage nie vollendet wurde“, bedauert Kluth, „und tragisch ist auch, dass diese prachtvolle Anlage ihre 
eigentliche Bestimmung als Residenz nie übernehmen durfte. Man weiß von ein paar Empfängen, aber dann kam schon die Französische Revolution.“  

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Der Schlossgartenplan von Joseph Clemens Weyhe von 1855. 
Abbildung: Digitale Sammlung der Universitäts- und Landesbibliothek Münster (J.C. Weyhe, 1855) 

Ähnlich wandelte sich der Park: Schlaun plante barocktypisch geometrische Anlagen nach französischem Vorbild. Sein Nachfolger hatte noch großartigere Ideen, aber auch hier musste die Pläne nach 1784 bescheidener werden. Heute wiesen die Lindenalleen und der Teich in der Mitte auf die Zeit Schlauns zurück. Nach dem Wiener Kongress 1814/1815 wurde Westfalen preußisch und das Schloss Sitz der preußischen Provinzialverwaltung. Für die Pflege des Gartens fehlte das Geld, Wildwuchs setzte ein und so wurde um die Jahrhundertmitte klar, dass etwas passieren muss: 1854 fertigte der Berliner General-Gartendirektor Peter Joseph Lenné ein erstes Gutachten, das der Düsseldorfer Hofgartendirektor Joseph Clemens Weyhe in einen neuen Gartenplan überführte. Seine Parkidee lag zwischen dem Schlaunschen Barockkonzept und der Lennéschen Idee des englischen Landschaftsgartens.  

„Damit hat der königliche Garteninspektor Joseph Clemens Weyhe das barocke Wegesystem behutsam weiterentwickelt und die geometrischen Grundstrukturen der Wege erhalten“, sagt Marcus Weiß. Die großzügige Rasenfläche zwischen Schloss und Botanischem Garten wurden angelegt – vorher gehörten die Flächen noch zum Botanischen Garten. Malerische Baumgruppen und Schlängelwege kamen dazu, der damals noch weite Teile des gesamten Park einnehmende  Botanische Garten wurde unter Weyhe in die heutige Form verkleinert und sollte auch weiterhin der Bevölkerung zur Weiterbildung und wie der gesamte Schlossgarten zur Er­holung dienen. So hat sich der Park bis heute gehalten. „Übrigens waren um 1900 der Schlossgarten sowie der Botanische Garten schon ein sehr beliebter Ausflugsort und ein touristisches Ziel, das beweisen die vielen Postkarten aus der Zeit“, sagt Kluth.  

Einen weiteren Wandel brachte der Erste Weltkrieg und die Weimarer Republik: Das war das Ende des repräsentativen Schlosses und es wurde von da an museal genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Wiederaufbau der Kriegsschäden zog die Universität ein. 1946 war laut Kluth sogar für 
einige Jahre ein Freilichttheater mit tausend Plätzen im Park, das längst wieder verschwunden ist.    

Historische Zahlen auf einen Blick 

1661: Christoph Bernhard von Galen (1606–1678) zog nach Münster. Als Fürstbischof ließ er die Zitadelle als Verteidigungslinie nach außen und gegen „die selbstbewussten Münsteraner“ 
(so Dr. Kluth) bauen. Der Grund und Boden der Zitadelle war also militärisches Gebiet.  
1756–1763: Siebenjähriger Krieg 
1767–1787: Schleifung der Be­festigungsanlagen in der gesamten Stadt, Bauzeit Schloss
1784: Tod des ersten Bauherrns 
1788: Münsters Bürger durften im Schlossgarten spazieren. 
1800: Die Gastronomie eröffnete. 
1802: Die Preußen übernehmen den Besitz des Fürstbischofs, also auch die Schlossresidenz (das Schloss wurde Sitz des Oberpräsidenten Freiherr vom Stein). 
Ab 1803: Der Botanische Garten entstand. 
1806: Die Franzosen marschierten in Münster ein. 
1814/1815: Nach dem Wiener Kongress war Münster wieder preußisch.

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Das Schloßgarten Café (oben) und der Konzertpavillon (unten)  stehen für die Geselligkeit im Park. Fotos: Corne
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EINKEHREN/PICKNICKPLÄTZE/SPIELPLÄTZE 

Auf der nördlichen Parkhälfte hinter dem Botanischen Garten ist das Schloßgarten-Café täglich geöffnet (schlossgarten.com). Ein Toilettenhaus auf der nördlichen Seite des Parkplatzes ist laut Stadt Münster 10–21 Uhr geöffnet (Nachfrage läuft). Im Botanischen Garten ist unweit des Eingangs eine öffentliche Toilettenanlage (eigentlich nur für GartenbesucherIinnen). Der Musik­pavillon war während des Pandemie-Lockdowns Auftrittsort junger Musiker. Aktuell stehen kleine Veranstaltungen an. Für eine Zeit lang war am Musik­pavillon ein Biergarten – „das war nur temporär toleriert, denn eigentlich sind die Parkflächen keine exklusiven Flächen, sondern für alle und unabhängig von kommerzieller Nutzung“, erklärt Marcus Weiß. In der Nachbarschaft des Kindergartens St. Nikolaus befindet sich der Spielplatz Einsteinstraße und laut Stadt-Homepage eine Slackline-Anlage.  

ANBINDUNG AN DEN ÖPNV 

Rund um den Park gibt es mehrere Bushaltestellen: Im Süden des Schlosses liegt nah die Bushaltestelle „Münster Landgericht“ mit den Linien 12 und 22. Am Halt „Hüfferstiftung“ verkehren die Linien 11, 12, 14; an der „Försterstraße“ und der „Wilhelmsstraße“ halten die 
Linien 1 und 5, am „Schlossplatz“ die 1 und 9 und verschiedene Regionalbusse.   

ANSCHLUSS AN WEITERES  STADTGRÜN 

Über die Prachtseite des Schlosses geht es auf den Promenadenring, den wir ebenfalls Baumeister Schlaun zu verdanken haben. 

Der Botanische Garten

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Im Botanischen Garten locken Wege zwischen Bäume, Beete und Botanicum. Foto: Cornelia Höchstetter

Der Botanische Garten wurde 1803 für Forschung und Lehre sowie den Erhalt der Arten gegründet. Über 7.000 verschiedene Pflanzenarten sind zu sehen, Rundwege führen durch den 4,6 Hektar großen Garten, der verschiedene Themenwelten und Vegetationszonen darstellt: Im Arboretum wachsen Mammutbäume in den Himmel, im Alpinum rauscht ein Gebirgsbächlein. Die Pyrenäen liegen wie ein karger Bergrücken oberhalb des Teiches, der den Mittelpunkt des Botanischen Gartens ausmacht. Im Farntal ist es schattig und feucht, feucht und warm ist es in den Tropenhäusern. Die Uni Münster hat die weltgrößte Pelargonien-Sammlungen – umgangssprachlich sagt man Geranien dazu. Zu sehen sind im Botanischen Garten Pflanzen Australiens und Neuseelands, der Halbwüsten der südlichen USA, Mexikos und der Anden oder der Kapflora Südafrikas. Zu den Botanische Sammlungen gehören Farne genau wie Fleischfressende Pflanzen oder Epiphytische Pflanzen (siehe MÜNSTER! Mai 2023). Die Lehrsammlungen finden sich unter anderem im Arzneipflanzengarten, im Riech- und Tastgarten oder im Bauerngarten. Westfalens Naturlandschaften sind wie Puzzlestücke nebeneinander gestaltet: sanft gehügelte Baumberge, Kalkmagerwiesen, Moore, Heideflächen, Kalkbuchenwald und mehr.   

Öffnungszeiten: Freiland, täglich geöffnet. Eintritt frei 15. März bis 14. Oktober, 8 bis 19 Uhr 15. Oktober bis 14. März, 9 bis 16 Uhr  

uni-muenster.de/BotanischerGarten

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Botanischen Garten – das Tal der Farne (links) und die Blickachse zum Schloss (rechts). Fotos: Cornelia Höchstetter