MÜNSTER! Magazin

Alte Bäume und viel Platz: Der Spielplatz Mühlenstraße gibt Besuchern eher das Gefühl, im Wald zu sein als mitten in der Stadt. Foto: Mona Contzen

N°118


Spielplätze in Münster
Mühlenstraße

In unserer MÜNSTER! Magazin-Serie stellen wir Spielplätze im Stadtgebiet vor, die einen Besuch wert sind. In dieser Folge verraten wir einen Geheimtipp: Der Spielplatz Mühlenstraße fühlt sich wunderbar nach Wald an, ist zentral gelegen und trotzdem gut versteckt.

Text Mona Contzen


Lage 

Trotz seiner Innenstadtlage ist der Spielplatz Mühlenstraße noch ein Geheimtipp, liegt er doch recht versteckt zwischen dem Parkplatz an der Georgskommende und der Aegidiistraße. Direkt gegenüber der freien Tankstelle Am Stadtgraben führt ein kleiner Pflastersteinweg hinein ins Spieleparadies. Das überraschend große Areal ist selten stark besucht – eine Oase mitten in der Stadt, in der Klein und Groß locker ein paar Stunden verbringen können. Dank der Nähe zu Münsters Shoppingmeilen und dem Aasee ist der Spielplatz aber auch ideal für einen kurzen Stopp unterwegs. Busse aus Havixbeck, Nottuln, Altenberge oder Greven steuern die Haltestelle direkt vor dem Gelände an, weitere Linien halten in der Aegidiistraße. Im Eingangsbereich des Spielplatzes gibt es außerdem einen Fahrradständer, Autos finden Platz auf der Parkpalette nebenan.

Highlights und Besonderheiten 

Seine zentrale Lage merkt man dem Spielplatz Mühlenstraße nicht an: Er bietet außergewöhnlich viel Platz zum Spielen und Toben und gibt Besuchern auch sonst eher das Gefühl, in einem Wald oder wenigstens einem großen Park anstatt direkt in Münsters Innenstadt zu sein. Der alte Baum­bestand aus riesigen Eichen, Kastanien, Birken, Buchen und sogar Apfelbäumen sorgt für einen ausgewogenen Sonne-Schatten-Mix, sodass der Aufenthalt zu jeder Jahreszeit Spaß macht. Und im Herbst lassen sich hier toll Blätter und Kastanien zum Basteln sammeln. 

Gestaltung 

Robin Hood oder Ronja Räubertochter? Der idyllische Spielplatz soll die Kids ganz gezielt „in einen Wald hineinversetzen“. Die beiden Klettergerüste wurden liebevoll mit geschnitzten Tier­figuren verziert: Füchse und Vögel wachen beim Spielen über die Kinder, ein Eichhörnchen huscht das Holz hinauf, braun-grün gestrichene Balken erinnern an Baumstämme. Zu den Füßen der Kletterer deuten ein Holzsteg und Wipptiere in Form von Fischen einen kleinen See an, die Wiesen und Bäume auf dem Gelände vervollständigen den Eindruck vom kindgerechten „Stadtwald“.

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Ein echter Abenteuerwald: Die beiden Klettergerüste - eins für Kleinkinder und eins für größere Kids – sind mit geschnitzten Tierfiguren verziert. Foto: Mona Contzen

Spielgeräte und Co. 

Obwohl der Spielplatz in zwei Areale aufgeteilt ist, mischen sich die verschiedenen Altersstufen hier beim Spielen recht schnell. Im vorderen Bereich sorgen die Hüpfmatten aus Gummi, zwei Schaukeln, ein Netz- und ein Wipp-Karussell für Bewegung – vor allem wenn der Nachwuchs zwischen den Attraktionen hin und her läuft, denn Platz gibt es hier satt. Die Spielgeräte sind allerdings funktional gehalten und heben sich deutlich vom hinteren Bereich des Spielplatzes ab, der mit seinen beiden hölzernen Klettergerüsten – eins für größere Kids und eins für Kleinkinder – in den Abenteuerwald entführt.

Hier kann nach Herzenslust die eigene Geschicklichkeit trainiert werden: Kletterwand, Kletternetz, Balancierbrücke, Rutschstangen und Halbröhrenrutsche fordern die Älteren, die Kleinsten gelangen wahlweise über eine kurze Treppe oder eine Rampe zu ihrer eigenen Rutsche. Zusätzlich gibt es zwei als Fische gestaltete Wipptiere und einen Sandbagger aus Edelstahl, der jedoch recht schwer zu bedienen ist. 

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Foto: Mona Contzen

Sauberkeit und Sicherheit 

Der Spielplatz Mühlenstraße wirkt insgesamt sehr sauber und gut in Schuss, selbst die sonst üblichen Graffiti-Schmierereien an den Spielgeräten fehlen hier völlig – was wahrscheinlich daran liegt, dass das Gelände abends nicht mehr zugänglich ist. Schließlich ist das gesamte Areal hoch umzäunt, der einzige Eingang ist mit einem Tor verschlossen. Leider schließt das Tor jedoch nicht selbständig. Da viele Besucher es aus Unachtsamkeit offenlassen, müssen insbesondere die Eltern von kleineren Kindern also trotzdem gut aufpassen, dass sich der Nachwuchs nicht in Richtung Straße davon macht.

Für Eltern 

Da es auf dem Waldspielplatz selten voll wird, reichen die sechs aufgestellten Bänke als Sitzgelegenheit für Eltern völlig aus. Für den Notfall stehen auch noch ein paar Felsbrocken zur Verfügung, und im Sommer ist auf den Wiesen genug Platz für die ein oder andere Picknickdecke. Wer die Verpflegung zuhause vergessen hat, kann im Supermarkt um die Ecke in der Aegidiistraße eine Kleinigkeit einkaufen oder sich nach dem Spielplatzbesuch im Café Gasolin bei einem Heißgetränk aufwärmen. Ebenfalls gut bei nassem Herbstwetter: Zu allen Spielbereichen führen ausgebaute Wege, sodass Eltern nicht über matschige Rasenflächen laufen müssen und auch Rollstuhlfahrer gut vorankommen. 

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Links: Auf dem Spielplatz wird es selten voll. Größere Kinder müssen nie lange auf eine rasante Fahrt mit dem Karussell warten. Rechts: Kletterwand und -netz, Balancierbrücke und Rutschstangen fördern die Geschicklichkeit. Foto: Mona Contzen

Alles perfekt? 

Einen kleinen Abstrich bei der Atmosphäre muss man machen, denn trotz der idyllischen, naturnahen Gestaltung des Spielplatzes können zumindest Erwachsene den stetigen Verkehrslärm der Hauptstraße Am Stadtgraben nicht ganz ausblenden. Ansonsten trübt nur das Eingangstor das Spielplatzvergnügen: Während es tagsüber auch für die Kinder leider häufig offensteht (ein anderer Schließmechanismus wäre sinnvoll), wird es abends spätestens um 19 Uhr abgeschlossen – damit endet die Spielzeit auch im Sommer eine ganze Stunde früher als auf den meisten anderen münsterschen Spielplätzen. 

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Foto: Mona Contzen