MÜNSTER! Magazin

Hof Hesselmann ist das Bürgerzentrum des Bürgervereins, mit Maibaum und Vereinsembleme. Foto: Cornelia Höchstetter 

N°129


MECKLENBECK – 
Spaß, Sport und Spannung

Münster ist wie ein Puzzle. Viele Teile  ergeben ein Ganzes. In dieser Serie stellen wir Ihnen die Stadtteile, diesmal  Mecklenbeck, vor. Hier schießen keine großen Baugebiete mehr aus dem Boden, 
dafür wächst die „Dorfgemeinschaft“ immer enger zusammen. 

Text CORNELIA HÖCHSTETTER


Wo ist Mecklenbeck? 

Die elfte Folge unserer MÜNSTER!-Serie widmen wir dem Stadtteil Mecklenbeck im Stadtbezirk West. Die Grenzen des Stadtteils werden teilweise durch große Verkehrsachsen definiert: Im Westen erstreckt sich Mecklenbeck bis zur Autobahn und stößt dort an Albachten. Im Süden rahmt die Umgehungsstraße B51 den Stadtteil ein. Im Osten bildet die Boeselagerstraße  den Übergang zur Aaseestadt. Im Norden verläuft die Grenze durch die Bauernschaft, die Aa-Auen gehören auch teilweise zu Mecklenbeck. In Mecklenbeck leben etwa 9700 Menschen.

Historisches 

Am Anfang war Mecklenbeck, wie andere heutige Stadtteile auch, eine Bauernschaft aus verschiedenen Höfen. Die ersten Siedler nutzten die praktische Lage am Meckelbach , der in die Münstersche Aa mündet. Haus Kump (die heutigen Gebäudeteile stammen aus dem 16. Jahrhundert) gehörte zu den Ur-Höfen im Mecklenbecker Gebiet. Das Gebäude an der Akademie für Gestaltung der Handwerkskammer ist politisch gesehen eigentlich Gievenbeck. „Gehört aber kulturell 
zu Mecklenbeck“, erklärt Karlheinz Pötter. Der ehemalige Englisch- und Geschichtslehrer der Friedensschule ist ein Chronist für Mecklenbeck und hat (neben anderen Entdeckungen) den Speicher von Haus Kump gerettet.  

Ziemlich sumpfig muss es früher gewesen sein, denn durch Mecklenbeck fließen fünf Bäche, unter anderem auch die Aa  oder der Getterbach. Mit etwas weniger Sumpf wäre vielleicht Münsters Bistums- und Stadtgründung in Mecklenbeck platziert gewesen? Rembert Egbringhoff und Karlheinz Pötter, beide engagiert im Bürgerverein für Mecklenbeck e.V., spekulieren das, denn die ersten Höfe gab es in Mecklenbeck zu der Zeit, als Münsters Gründung in Fahrt kam: Eine erste urkund­liche Erwähnung des Bereiches Mecklenbeck stammt aus dem Jahr 889 und bezieht sich auf einen Bauernhof, der da bereits dem Domkapitel gehörte.  

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Bildschönes von früher: Das Gemälde zeigt die alte St. Anna Kirche. Bild: Archiv des Bürgervereins  

Bis 1875 zählte Mecklenbeck mit den Bauerschaften Geist und Delstrup zum Kirchspiel Lamberti, das bis zum Aegidiitor reichte. Durch wiederholte Eingemeindungen 1875, 1903 und 1975 schrumpfte Mecklenbeck auf seine heutige Stadtteilgröße. 

Im Verlauf der Zeit spielte Mecklenbeck immer wieder seine Rolle in Münsters Stadtgeschichte: Als 1660 der Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen („Bomben-Bernd“) die Stadt belagerte, geriet Mecklenbeck in Mitleidenschaft. Zur Flutung des Aatals wurde bei Haus Kump ein Staudamm gebaut und am Hof Hesselmann ein Wasserableitungsgraben, der heute eine Grünzone Mecklenbecks ist und „Christoph-Bernhard-Graben“ heißt.  

Die einzelnen Bauerschaften wuchsen erst gegen 1800. 1845 wurde eine Kapelle errichtet. In den 1920er Jahren entstanden verschiedene Neubausiedlungen. Zum Beispiel die am Umspannwerk: 1922 beschlossen die Stadtverordneten von Münster, eine Fern-Stromversorgung durch die Vereinigten Elektrizitätswerke Westfalen (VEW). Daraufhin errichtete die VEW Mitte 1928 das Umspannwerk  an der Weseler Straße. Von dort aus kam quasi der erste Strom für alle nach Münster.  

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Links: Drinnen am Kamin sitzen Rembert Egbringhoff (links) und Karlheinz Pötter. Rechts: Die Vorstandsfrauen des Mecklenbeck Vereins: Links Hildegard Vogel, in der Mitte Petra Thier und rechts Bärbel Orschel. 
Fotos: Cornelia Höchstetter
 

Mecklenbecks Geschichte wäre beinahe anders verlaufen: „Während des NS-Regimes wollten die Nazis das Aatal zur Gau-Hauptstadt machen und einen großen Platz für Aufmärsche bauen“, erzählt Karlheinz Pötter und zeigt aus einem seiner Bücher den Plan der monströsen Idee. Doch dann kam der Krieg, Mecklenbeck wurde bombardiert, schwarz verkohlte Deckenbalken im Hof Hesselmann erinnern an eine Brandbombe. Die dunkle Zeit dauerte an: „Mecklenbeck hatte lange mit dem schlechten Ruf als Lager zu kämpfen“, erzählt Rembert Egbringhoff. „Hier stand im Zweiten Weltkrieg ein Lager für Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter“. Die mussten unter schlimmsten Bedingungen leben. „Nach dem Krieg wohnten Flüchtlinge und Spätaussiedlern in den Baracken.“ Die Lagersiedlungen wurden Mitte der 1970er Jahre aufgelöst und abgerissen. 

Das Leben in Mecklenbeck prägte der Mecklenbecker Geschichts-und Heimatkreis mit. 1992 führte er alle Vereine und Gruppen im Bürgerverein für Mecklenbeck zusammen. Irgendwie schafften sie es damit, die Mecklenbecker von links und rechts der Weseler Straße zusammenzubringen. Mit Übernahme und Umbau des ehemaligen Bauernhauses Hof Hesselmann schuf der Bürgerverein ein eigenes Bürgerzentrum. 

Karlheinz Pötter und Rembert Egbringhoff vom Bürgerverein erzählen gerne, wie die Mecklenbecker sich vor 30 Jahren konstruktiv gemeinsam mit der Stadt Münster an der Entstehung des Stadtteils und an den Neuplanungen beteiligten. „Wir wollten gerne eine neue Bevölkerung und neue Wohnbauten, aber eben auch den Erhalt von Grünzonen“, sagt Karlheinz Pötter – Egbringhoff und er finden, dass dies gelungen sei.  

Der Wohnungsbau rund um die St. Anna Kirche (von Münsters Star­architekten Harald Deilmann entworfen) ist heute eine Art Ortsmitte, in­klusive des Hofes Hesselmann sowie einem Einzelhandels- und Versorgungsschwerpunkt und Grünflächen.  

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Die farbige Wendeltreppe fällt jedem ins Auge, der von der Autobahn nach Münster fährt: Das Unternehmen Brillux hat seinen Sitz in Mecklenbeck. Foto: Cornelia Höchstetter

Was ist typisch Mecklenbeck? 

„Ein sehr reges Vereinsleben, eine gute Verknüpfung der Vereine untereinander und vor allem unser Bürgerzentrum auf Hof Hesselmann“, beantwortet die Vorsitzende des Stadtteilvereins Mecklenbeck, Petra Thier. „Auf dem Hof Hesselmann spielt sich ein Großteil des Mecklenbecker Gemeinschaftslebens ab“. Typisch für Mecklenbeck sei auch die positive Vermischung von jungen Familien, Alteingesessenen, Zugezogenen, Jugendlichen oder von Senioren aus dem altengerechten Wohnen. „Wir finden, dass sich hier jeder gut integrieren kann“, meint Petra Thier.  

Wie lebt es sich da? 

Zum lebendigen Stadtteil gehören eine Reihe von inhabergeführten Einzelhandelsgeschäften, viele Vereine, viele Grünflächen, recht gute Ärzteversorgung (Zahnklinik im Bau, ein Ärztehaus mit Fachärzten ist zumindest geplant, die Hausarztsituation sei nach Angabe der Mecklenbecker noch ausbaufähig), sehr gute Busverbindungen und einen Bahnhalt hat Mecklenbeck auch – in sieben Minuten ist der Zug am Hauptbahnhof. Mit dem Rad sind die Mecklenbecker in etwa zehn bis 15 Minuten am Prinzipalmarkt. Und doch hat Mecklenbeck für viele noch etwas Dörfliches.  

Zur Infrastruktur gehören acht Kindertagesstätten, unter diesen die katho­lische Tageseinrichtung für Kinder mit Familienzentrum, die Städtische Kindertageseinrichtung Mecklenbeck und die an der Alten Schule. Es gibt Jugendtreffs, die Grundschule (Peter-Wust-Schule), sowie die Friedensschule als Gesamtschule (die Frei- und Sportflächen werden aktuell neu gestaltet). Weiter bietet Mecklenbeck viele gute Nachbarschaften, Pötter nennt da Klapperhagen, das Waldwegegebiet, Schürkamp-Rote Erde oder die VEW-Siedlung. 

Da sind Vereine wie Älter werden e.V., ein Gehörlosenzentrum, das bereits erwähnte Bürgerzentrum auf Hof Hesselmann, die katholische St.-Anna-Kirche (mit Pfarrbücherei), das Gemeindebüro der Evangelischen Johannes-Kirchengemeinde in der Mecklenbecker Straße 435. An der Boeselagerstraße bietet ein Wohnheim Platz für 700 Studierende. Es gibt zwei wichtige Sportvereine: FC Mecklenbeck (hat sich aus den ehemaligen Lagern entwickelt, heute stellt der Verein zwei Fußballmannschaften) und der DJK Wacker Mecklenbeck mit 2.100 Mitgliedern, die sich auf 14 Hektar in etwa 25 Sportarten austoben können. Weiterhin hat Mecklenbeck unter anderem einen Männergesangsverein, einen Spielmannszug und die Schützenbruderschaft St. Lamberti Mecklenbeck. „Ziemlich einmalig dürfte sein, dass der amtierende König und der amtierende Schützenprinz von Mecklenbeck aktuell gleichzeitig die Titel des Stadtschützenkönigs und des Stadt-Schützenprinzen tragen“, erzählt Petra Thier. Die Berufs-Feuerwehr hat in Mecklenbeck noch eine eigene Rettungswache und die Freiwillige Feuerwehr hat etwa 40 Mitglieder.  

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Links: Esel und Pferd treffen Industrielandschaft – auch das ist Mecklenbeck Rechts oben: Friedensschule  
Rechts unten: 
Umspannwerk 
Fotos: Cornelia Höchstetter
 

Wer arbeitet dort? 

Das „Mutterunternehmen“ unseres MÜNSTER! Magazins, die Aschendorff Medien GmbH & Co. KG  ist mit dem Ursprung im Jahr 1720 eines der ältesten Unternehmen vor Ort, wenngleich erst seit der Jahrtausendwende an der Hansalinie in Mecklenbeck niedergelassen. Der größte Arbeitgeber ist die Brillux GmbH & Co. KG  mit hier etwa 2500 Mitarbeitern. Das international ausgerichtete Unternehmen produziert und vertreibt Farben und Lacke. „Brillux ist auch unser wichtigster Sponsor der örtlichen Vereine, was für ganz Mecklenbeck unheimlich wertvoll ist“, lobt Petra Thier. Zu den großen Unternehmen und Institutionen in Mecklenbeck gehören die Handwerkskammer, das Handwerksbildungszentrum (HBZ)  für Weiterbildung und Meisterschulung. Atruvia bietet IT-Lösungen für Banken. Entlang der Weseler Straße  sind weitere Firmen und Unternehmen wie auf einer Perlenschnur gereiht: die Westnetz GmbH, Autohändler wie Weller oder Knubel, das Porsche-Zentrum oder Möbel-Ketten. Internationalen Ruf hat Architekt Ralph Schürmann, der in dritter Generation Olympiabahnen für Bahnradfahrer baut (siehe MÜNSTER! Magazin Juli/August 2017). Mecklenbeck ist Standort zahlreicher Handwerksbetriebe, Dienstleister, Einzelhändler aus Klein- und Mittelstand. Stellvertretend für diese vielen stehen die drei Vorsitzende des Vereins Mecklenbeck e.V.: Petra Thier von der Fleischerei und Genuss-Catering Thier. Hildegard Vogel (hat mit ihrer Buchhandlung Lesezeit in diesem Jahr den Deutschen Buchhandlungspreis gewonnen) – und Bärbel Orschel von der Gärtnerei Orschel (siehe Veranstaltung im Infokasten).   

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Geben und Nehmen – das Häuschen als soziale Anlaufstelle. Foto: Cornelia Höchstetter 

Was wird gefeiert? 

Die Mecklenbecker feiern rund ums Jahr: Im Januar macht die Ü-40-Party auf Hof Hesselmann den Auftakt, im Februar/März folgt die Altweiberfastnacht im Restaurant Irodion. Ebenfalls am Hof Hesselmann finden Ostereiersuchen, ein Osterfeuer und das Aufstellen des Maibaums statt – was im Jahr 2024 zum 30. Mal stattfinden wird. Gefeiert werden auch das Fest für Kinderfußball mit dem Schmeltercup des DJK Wacker. Zu Pfingsten steigt das Schützenfest, dann gibt es natürlich auch das Lambertussingen, zu St. Martin beginnt am Bürgerzentrum der Umzug mit Fackeln und Reiter und im Winter findet der Adventsbasar statt, während der Ort selbst zu einer Art offenem Adventskalender wird.    

Who is Who? 

Er wird hier immer wieder zitiert und wer ihn kennt, weiß, dass er viel erzählen kann und mag: der Vorstand des Bürgervereins Karlheinz Pötter. Der gebürtige Sauerländer zog 1972 nach Mecklenbeck, war dann Geschichts- und Englischlehrer an der Friedensschule, forscht seit Jahrzehnten über Mecklenbecks Geschichte, schrieb mehrere Bücher darüber und kann serienweise Anekdoten erzählen.  

Pötter hat auch entdeckt, dass Münster und Mecklenbeck oft auf den Bildern Otto Modersohns (1865–1943) zu sehen sind und er knüpfte den Kontakt zu den Nachkommen des Malers. Deshalb hängt im Stadtmuseum – von Karlheinz Pötter als Privatmann aus Worpswede organisiert – das Modersohn-Bild „Sommerfreuden“, das eine Szene von Haus Kump zeigt. Zudem initiierte Karlheinz Pötter den Modersohnweg  mit Infotafeln entlang des Aasees. 

Peter Wust (1884–1940) ist Namensgeber der Grundschule. Er war Philosoph und ein Freund des Mecklenbecker Pastors Dr. Vorholt. Beide diskutierten mit Studenten die Themen der Zeit – natürlich im Geheimen, und leisteten so geistigen Widerstand während der NS-Zeit. Carl Herold aus Amelsbüren/Loevelingloh (1848–1931) hatte den Spitznamen „Hin- und Herold“, war Zentrumspolitiker und zwischen 1890 und 1918 Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses, 30 Jahre im Reichstag und 1931 Alterspräsident im Deutschen Reichstag. Er musste damals Adolf Hitler als Reichstagspräsidenten begrüßen. Weil Carl Herold immer mit dem Zug zwischen Berlin und Münster gefahren ist, gibt es die Legende, dass er mit der Betätigung der Notbremse den Haltepunkt in Mecklenbeck forciert haben soll. Viele Straßennamen weisen auf große Mecklenbecker hin. Einer, der hier eine Zeitlang wohnte und noch keine Straße bekommen hat, ist der Sänger Roland Kaiser. 

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Mecklenbeck hat viele Grünzonen, darunter einen Landschaftspark mit Fitnessstationen. Foto: Cornelia Höchstetter 

Ab ins Grüne: 

Ein beliebtes Ziel ist der Landschaftspark am Wackergelände mit Outdoor-Fitnessgeräten und Bänken zum Treffen und Sonne genießen. Das Radwegenetz ist gut ausgebaut. An der Schlautstiege gibt es Bauernhöfe mit Eseln, Pferden, Schafen, Hühnern und Kühen – ein schöner Anblick.

Das schönste Haus? 

Haus Kump wurde mehrmals vorgestellt, ebenso Hof Hesselmann. Die St. Anna Kirche als Entwurf Harald Deilmanns ist ebenfalls auffällig. Ein Hingucker ist das privat bewohnte sogenannte „Hexenhäuschen“ am Kreisel. Eins der wenigen Gebäude im Bauhaus-Stil ist das Tor­bogenhaus am Umspannwerk – das sich der Diplom-Ingenieur Rembert Egbringhoff als sein Zuhause sicherte.  

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Auf der ehemaligen Hof­stelle Haus Kump hat das Bildungszentrum der Handwerkskammer zwei Kompetenzzentren eingerichtet: die Akademie für Gestaltung und die Akademie Bauhandwerk. Foto: Handwerkskammer (HWK) Münster / -Bildungszentrum (HBZ)
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Bauhaus-Stil: Das Torbogenhaus am Umspannwerk. Foto: Rembert Egbringhoff

Bestes Vorzeigeprojekt? 

Die Friedensschule Münster  (eröffnet 1969) ist eine katholische Gesamtschule mit den  Jahrgängen 5–13. Etwa 1500 Schüler besuchen die größte Schule Münsters. Sie war eine der ersten sieben Gesamtschulen Deutschlands und NRWs. Karlheinz Pötter baute dort die erste Mediothek mit Büchern, Dias, Tonbänder in einer deutschen Schule auf – zum freien Ausleihen in allen Klassen.   

Auch bereits vorgestellt: Hof Hesselmann als Kulturzentrum in Eigen­regie des Bürgervereins 1994 bis 1997 umgebaut und jetzt Treff- und Veranstaltungsort für Sprachkurse, Gymnastik, Kinderkrabbelkurse, Seniorentreffen, Lesungen, Konzerte und vieles mehr. Vor der Pandemie waren es pro Jahr etwa 1600 Veranstaltungen. 

Zu den Vorzeigeprojekten im Stadtteil gehört die „Give-Box“, Geben und Nehmen. Das kleine Fachwerkhäuschen hinter Hof Hesselmann ist die Anlaufstelle für Menschen, die Dinge übrig haben, und für Menschen, die Dinge brauchen. Sie entstand durch Initiative der ehemaligen Ratsfrau Marianne Koch und wird vom Bürgerverein getragen. Ein anderes Vorzeigeprojekt ist der Stadtteil Mecklenbeck e.V. , mit Petra Thier als Vorsitzende. Gegründet als Marketingverein, zum Zweck, öffentliche Aktivitäten der Bürger, der Vereine und von Gewerbetreibenden zu bündeln. Unter den 130 Vereinsmitgliedern sind Handwerker, Geschäftsinhaber, Dienstleister, Ärzte, Apotheker, Privatpersonen und mehr. Zweimal im Jahr kommt deren eigenes Magazin Mensch Mecklenbeck! raus, produziert mit der Kraft von Ehrenamtlichen. Außerdem hat der Verein einen Mecklenbeck-Adventskalender kreiert, und einen Mecklenbeck-Gutschein, der für 35 Betriebe und Unternehmen gültig ist.   

Essen und Trinken: 

Alle Mecklenbecker kennen es, und alle, den Dingbänger Weg entlang fahren, denen fällt es ins Auge: das griechische Restaurant Lohmann/Irodion mit Biergarten unter alten Kastanien. Die Bäckerei Essmann bietet ein Café an der Boeselager Straße an, in der Fleischerei Thier gibt es einen Mittagstisch (to go). Im Sommer locken das Eiscafé Toscana und das Eiscafé Delizioso. Es gibt Imbiss, Pizzaservice und Döner und nicht zu vergessen das Gartencafé Kleine Auszeit auf dem Bauernhof Eggerts Scheune an der Schlautstiege 44. Auf dem Gelände des Sportvereins steht das Vereinslokal Wackarena, ein Treffpunkt der Sportler. Genau auf der Grenze zwischen Mecklenbeck und Roxel liegt das italienische Restaurant Pipavino.  

Größtes Problem? 

Mecklenbeck hat keinen gewachsenen Ortskern und wird zudem durch die großen Verkehrsadern wie die Weseler Straße und den Dingbänger Weg zerschnitten. Für die Mecklenbecker ist es ärgerlich, dass es inzwischen keinen persönlichen Service der Banken mehr gibt. Ein nach 30 Jahren endlich gelöstes Problem, so erzählt Petra Thier, ist die Glückaufschranke an der Herold Straße, die gefühlte Ewigkeiten den jenseitigen Bereich der Heroldstraße/Am Getterbach abriegelte. Nun führt eine Unterführung von der Weseler Straße unter den Schienen zur Heroldstraße.    

Warum Sollten Sie mecklenbeck un­bedingt besuchen? 

Wegen der Veranstaltungen rund um Hof Hesselmann, wegen des Einzelhandelsangebotes, und des Generationsübergreifenden Fitnessparcours des Arbeitskreises Älter werden in Mecklenbeck, zum Beispiel!  

Zukunftspläne

Eine Zahnklinik ist in Bau, ein Ärztehaus in der Planung. In Mecklenbeck ist kein Platz mehr für neue Wohnquartiere. Es wird wohl hier und da nachverdichtet. Aber das wichtigste Zukunftsprojekt nennt Rembert Egbringhoff: „Mecklenbeck zu einem gemeinschaftlichen Stadtteil machen. Das wird wohl noch ein bis zwei Generationen dauern“.